Anthroposophie

Rudolf Steiner und die Anthroposophie


Rudolf Steiner um 1905Rudolf Steiner um 1905Rudolf Steiner, 
der am 27. Februar 1861 in Kraljevec im damaligen Ungarn geboren wurde, entwickelte schon als Knabe übersinnliche Fähigkeiten. Er fühlte, „so wie Geometrie muss man das Wissen von der geistigen Welt in sich tragen; denn die Wirklichkeit der geistigen Welt war mir so gewiss wie die der Sinnlichen“.


Er studierte an der Technischen Hochschule in Wien Mathematik und Naturwissenschaften sowie Literatur und Geschichte. Später promovierte er in Rostock im Fach Philosophie. Er erkannte den begrenzten Wahrheitsgehalt des naturwissenschaftlichen Weltbildes und sah seine geistige Aufgabe darin, Wissenschaft, Religion und Kunst wieder zu verknüpfen. Schon mit  21 Jahren wird er mit der Herausgabe der naturwissenschaftliche Schriften Goethes in Kürschners „Deutscher Nationalliteratur“ beauftragt.


1890 wird er Mitarbeiter im Goethe und Schiller Archiv in Weimar. Als „schöne Aufgabe“ erlebte er, als Lehrer an der Arbeiter-Bildungsschule in Berlin den Arbeitern Unterricht zu geben, indem er Vorträge und Kurse über den Entwicklungsgang der Menschheit hielt.

1902 wird er zum Generalsekretär der deutschen Sektion der „Theosophischen Gesellschaft“ gewählt, von der er aufgrund eines differenten Christus-Verständnisses nach zehn Jahren ausgeschlossen wird. Im gleichen Jahr beginnt er, die Anthroposophie zu entwickeln, die eine wissenschaftliche Methode zur Erforschung der übersinnlichen Welt ist. Deren Forschungsergebnisse bedeuten als Geisteswissenschaft eine notwendige Erweiterung der Naturwissenschaft und finden ihre Anwendung auf das praktische Leben des Einzelnen und der sozialen Gemeinschaft, z.B. Waldorfpädagogik, Heilpädagogik, Medizin, Pharmazie, Landwirtschaft, Soziologie und in allen Gebieten der Kunst. In seinem Menschen- und Weltbild steht die aus seiner Geistesforschung erfahrene Tatsache von Reinkarnation und Karma, Schicksalsgesetz, in Zusammenhang mit der Christologie – in der die Erscheinung des Jesus Christus das zentrale Ereignis der Erd- und Menschheitsgeschichte ist – im Mittelpunkt.

1913 wird die Anthroposophische Gesellschaft konstituiert. Zehn Jahre später begründete er die Gesellschaft neu als Allgemeine Anthroposophische Gesellschaft gleichzeitig mit der „Freien Hochschule für Geisteswissenschaft“, in der er selbst den Vorsitz bis zu seinem Tode am 30. März 1925 übernahm.

Weitere Informationen