Ambulanz für Notfallpädagogik
Unter Notfallpädagogik verstehen wir pädagogische Erste Hilfe für Kinder und Jugendliche nach belastenden Ereignissen mit schweren seelischen Verletzungen.
TRAUMATISCHE ERLEBNISSE HABEN VIELE GESICHTER
Wie nach einem traumatischen Ereignis geholfen werden kann:
Notfallpädagogische Erste Hilfe für Kinder und Jugendliche
Akutintervention
peritraumatische Intervention, erste notfallpsychologische Maßnahmen meist noch an Ort des Geschehens
Psychologische Stabilisierung
Notfallpsychologische, frühe Interventionen innerhalb der ersten vier Wochen
Therapie/Rehabilitation
Traumabearbeitungsphase, Integrationsphase
Notfallpädagogische Erste Hilfe bei besonderen traumatischen Erlebnissen
Die Folgen für die weitere Entwicklung hängen in erster Linie von der Art und Dauer der traumatischen Erfahrung, von Individualmerkmalen des Kindes und vom sozialen Umfeld des Kindes ab, aber auch noch weitere Faktoren, wie z.B. individuelle Bewertungs- und Bewältigungsprozesse, Schutz- und Risikofaktoren bestimmen das Geschehen mit. Je nach Konstellation können durch belastende Erfahrungen traumatischer Art Entwicklungslinien unterbrochen werden und zu einer Stagnation der Persönlichkeitsentwicklung führen.
Vor dem Hintergrund des oben skizzierten Aspekte eines anthroposophisch-anthropologischen Verständnisses der Psychotraumatologie wird in den anthroposophisch orientierten pädagogisch-therapeutischen Interventionen versucht „die ätherischen Kräfte besonders im Stoffwechsel zu stimulieren, sowie die Wiedereingliederung des Ichs im Stoffwechsel-Gliedmaßen-System zu ermöglichen.
Nachfolgend sollen einige Leitlinien zum pädagogischen Umgang mit Psychotraumata bei Kindern aufgezeigt werden. Sie sind Bestandteil der Stabilisierungsphase, werden aber auch in der Therapiephase begleitend weiter angewendet. Ziel der pädagogischen Intervention ist die Aktivierung der Selbstheilungskräfte zur Verarbeitung der traumatischen Erfahrung:
- Gefühle zulassen
- Heilend wirkende freudige Erlebnisse schaffen
- Erlebnisse und Gefühle verbalisieren
- Kreative Ausdrucksformen suchen (Schreiben, Malen, Musizieren, Durchführung altersgemäßer Projekte)
- Rituale und Rhythmen pflegen
- Auf ausgewogene Ernährung achten
- Zum Spielen anregen
- Bewegung fördern (sportliche Betätigung, Eurythmie, Bothmergymnastik, Spaziergänge, Wanderungen)
- Für Entspannung sorgen (ausreichender Schlaf, Entspannungsgeschichten)
- Zukunft planen
- Konzentrationsübungen
- Selbstwert aufbauen und fördern
- Religiöse Gefühle pflegen
Begleitende Interventionen anthroposophisch erweiterter Therapieformen
Nachfolgend sollen einige anthroposophisch erweiterte Therapieformen kurz in ihrer Relevanz für traumaspezifische Interventionen skizziert werden:
- Rhythmische Einreibungen und Massagen
- Bäder, Wickel und Auflagen
- Plastisch-therapeutisches Gestalten
- Mal- und Zeichentherapie
- Musiktherapie
- Therapeutische Sprachgestaltung
- Heileurythmie